Definition: Was ist ein Internettroll?
Internettrolle sind überaus unangenehme Provokateure. Es handelt sich um Internetnutzer, deren oberstes Ziel es ist, mit (beleidigenden) Äußerungen starke (negative) Reaktionen sowie größtmögliche Aufmerksamkeit zu erreichen.
Vermehrt treten Trolle in Foren, Online-Zeitungen bzw. auf jeglichen Plattformen mit Kommentarfunktion, auf welchen großer Publikumsverkehr herrscht, in Erscheinung. Durchaus veröffentlichen sie aber auch selbst Inhalte auf Twitter, YouTube & Co.
Es gilt: Je heißer ein Thema diskutiert wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass Trolle aktiv werden.
Merkmale von Internettrollen
Einige typische Merkmale, die Internet-Trolle kennzeichnen, sind:
Provokante Aussagen: Trolle verwenden oft übertriebene oder emotionale Behauptungen, um andere zu provozieren.
Persönliche Angriffe: Sie neigen dazu, beleidigende und aggressive Kommentare zu verfassen, die oft rassistische, sexistische oder homophobe Inhalte enthalten.
Anonymität: Trolle agieren häufig unter falschen Identitäten oder anonymen Profilen, was ihnen ermöglicht, ungestraft zu agieren.
Mangel an substanziellem Wissen: Sie zeigen oft wenig tiefgehendes Verständnis für die Themen, über die sie diskutieren, und verlassen sich stattdessen auf oberflächliche Informationen.
Arten von Internettrollen
Es gibt verschiedene Typen von Trollen, die unterschiedliche Taktiken anwenden:
- Entgleisungstrolle: Diese Trolle versuchen, Diskussionen vom ursprünglichen Thema abzulenken.
- Spammer-Trolle: Sie verbreiten Werbung oder versuchen, andere zu bestimmten Handlungen zu bewegen, oft zu ihrem eigenen Vorteil.
- Automatisierte Trolle: Mit der Zunahme von KI-Technologien gibt es auch Bots, die als Trolle agieren und gezielt Fehlinformationen verbreiten.
Wie geht man mit Internettrollen um? So können Sie gegen Internettrolle vorgehen
Um effektiv mit Internettrollen umzugehen, gibt es mehrere bewährte Strategien:
1. Ignorieren – don’t feed the troll
Es gibt ein berühmtes Zitat von George Bernard Shaw: “I learned long ago, never to wrestle with a pig. You get dirty, and besides, the pig likes it.” Das lässt sich hervorragend auf Trolle übertragen. Schenkt man dem Troll und seinen Äußerungen Beachtung, freut sich der Troll und Sie selbst ärgern sich. So lange der Internettroll Sie nicht persönlich beleidigt, sollten Sie versuchen, ihn zu ignorieren. Ignorieren Sie den Troll, verliert dieser schnell die Lust und hört bestenfalls auf, im betroffenen Forum zu posten.
Auch können die anderen Nutzer auf den Troll aufmerksam gemacht werden – und so hitzige Diskussionen, die ins Nirgendwo führen, vermieden werden. Für diesen Zweck hat sich eine Zeichenfolge, die wie ein Fisch aussieht (siehe Erläuterung des Begriffs Trolling), etabliert:
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2. Sachlich bleiben
Falls eine Reaktion nötig ist, sollte man ruhig und sachlich bleiben. Emotionale Antworten oder Beleidigungen spielen dem Troll nur in die Hände. Stattdessen sollte man freundlich, aber bestimmt auf die Einhaltung der Diskussionsregeln hinweisen.
3. Troll melden und blockieren & Internettroll-Kommentar löschen
Bei wiederholtem oder besonders störendem Verhalten sollte man den Troll an die Plattformbetreiber melden. Die meisten sozialen Netzwerke bieten Funktionen zum Melden und Blockieren problematischer Nutzer. So kann man den Troll effektiv aus der eigenen Online-Umgebung entfernen.
4. Community stärken
Eine starke, positive Community kann Trolle abschrecken. Man sollte konstruktive Diskussionen fördern und gute Beiträge hervorheben. So entsteht eine Atmosphäre, in der Trolle keinen Nährboden finden.
5. Paradoxe Intervention
Auch eine Möglichkeit ist die sog. paradoxe Intervention. Hier wird der Troll in seinem (fragwürdigen) Tun von allen Nutzer bestätigt bzw. sogar dafür gelobt. Diese Reaktion erwartet (und erhofft sich) der Troll natürlich nicht. Bestenfalls ist dieser so verwirrt und enttäuscht über dieses Echo, dass er sich einen anderen Platz zum Trollen sucht. Diese Praxis hat jedoch ihre Tücken: Sie funktioniert nur, wenn tatsächlich alle Nutzer mitmachen. Lässt sich nur einer auf das Trollen ein und versucht diesem Paroli zu bieten, scheitert das Vorhaben und der Internettroll hat sein Ziel erreicht.
6. Internettroll anzeigen
Beleidigungen sind grundsätzlich strafbar. Hat sich der Troll beleidigend geäußert, kann bei der Polizei Anzeige erstattet werden. Die Frage ist nur, ob sich der Troll fassen lässt. Natürlich kann auch gegen Unbekannt Anzeige erstattet werden. Ggf. kann so die Person über wiederkehrende Verhaltensmuster identifiziert werden. Ratsam ist es in jedem Fall, Beweise anhand von Screenshots etc. zu sammeln. Lassen Sie sich unbedingt beraten, ob eine Anzeige erfolgversprechend ist bzw. es sich lohnt, Ihre Nerven und Zeit zu investieren.
Beispiele für Internettrolle
- Polnische Trollfabrik: In einer polnischen Trollfabrik sollen Angestellten dafür bezahlt worden sein, gegen die linke wie die rechte Regierung zu hetzen.
- Amerikanischer Wahlkampf: Mittels russischer Trolle soll inmitten des Wahlkampfs über soziale Medien Stimmung gegen Hillary Clinton gemacht worden sein. So wurde u.a. unter dem Hashtag #hillaryshealth“ die körperliche Verfassung der Kandidatin bezweifelt.
- Reconquista Germanica: Diese rechtsextreme Gruppe rief vor der Bundestagswahl 2017 in Deutschland zum Diskreditieren politischer Gegner der AfD auf, um so die öffentliche Meinung zu manipulieren.
- Donald Trump: Trump diskreditierte den ehemaligen Präsidenten Barack Obama, indem er behauptete, dieser sei kein Amerikaner.
- #cutforbieber: Diese mehr als abgründige “Initiative” riefen Trolle des Forums 4Chan ins Leben. Mit anfänglichen Fakeprofilen sollten Justin Bieber Fans geködert und motiviert werden, sich selbst zu verletzen, um so den Sänger von seinem Drogenkonsum abzubringen.
Schaden die Störenfriede meiner Reputation?
Hier kommt es ganz darauf an, wie deutlich sich der Troll zu erkennen gibt. Grundsätzlich können Trolle Ihrer Reputation schaden. Ist nicht offensichtlich, dass es sich um einen Internettroll handelt, kann eine negative Aussage über Ihre Person oder Ihr Unternehmen Ihrem Ruf durchaus noch mehr schaden, da sie in diesem Fall eher von anderen ernst genommen wird.
Ist die Aussage schwerwiegend oder häufen sich diese, kann es kritisch werden. Ihre Reputation und somit direkt Ihr Unternehmenserfolg wird beeinflusst: Eine gute Reputation bindet Kunden und zieht neue an. Eine negative Reputation vertreibt die Stammkundschaft und hält potenzielle Kundschaft fern.
Können sich Trolle auch in Bewertungen breit machen?
Grundsätzlich können Trolle auch in Bewertungen ihre “Meinung” kundtun.
Sie haben unter Ihren Bewertungen eine entdeckt, die von einem Troll stammen könnte?
Gerne prüfen wir für Sie kostenlos, ob wir die Bewertung entfernen können. 99 von 100 Bewertungen entfernen wir erfolgreich.
Was ist die Motivation eines Internettrolls?
Trolle freuen sich, wenn sie Empörung, Streit und Unmut unter den Nutzern entfachen können. Hinter allem steckt schlicht die eigene Belustigung.
Welche Bedeutung steckt hinter den Begriffen “Troll” und “Trolling”?
Die Bezeichnung “Troll” wurde nicht ohne Grund gewählt: Trolle gelten vorrangig als unansehnliche, gemeine und unberechenbare Fantasiewesen. Das passende Verb dazu lautet “trolling”. Dieser Begriff stammt aus dem Angelsport und steht ursprünglich für das Ziehen eines Köders durch Wasser. Und zwar so lange, bis ein Fisch anbeißt. Dies wiederum beschreibt perfekt die Vorgehensweise der Akteure.
Wie agieren Internettrolle und warum?
Das Internet bietet relative Anonymität. Relativ, weil doch viel nachvollzogen werden kann.
Trolle fühlen sich in dieser Anonymität aber so sicher, dass sie durchaus auch ihre echten Namen für Social Media Profile verwenden, unter denen sie beleidigende Äußerungen hinterlassen.
Doch warum ist das so? Dadurch, dass die betroffenen Personen nicht physisch anwesend sind, sinkt die Hemmschwelle. Die Trolle fühlen sich durch diese Art von Barriere “geschützt”.
Nicht selten würde sich ein Troll nicht trauen, eine vor ihm stehende Person in der Art und Weise zu beleidigen, wie er das im Internet tut.
Internettrolle erkennen
Wie oben bereits erwähnt, tummeln sich die Gestalten gerne in Foren oder Social Media Plattformen wie YouTube, Facebook & Co. Aber auch dort lassen sich Internettrolle nicht unbedingt immer eindeutig erkennen. So kann ein Post ganz einfach sarkastisch formuliert, tatsächlich ernst gemeint oder das Werk eines Trolls sein. Das Spektrum ist breit gefächert – der eine Troll agiert raffiniert, der andere ganz plump. Letzterer macht – entgegen der Internetetikette – gerne Gebrauch von Versalien und übertreibt es mit Satzzeichen.
Gemeinsam haben die meisten Internettrolle, dass sie sich nicht an Richtlinien oder Verhaltenskodexe halten. Typisch ist außerdem, dass der Troll widersprüchliche, u.a. nicht zum Kontext passende, im extremen Maße provokante, teils auch beleidigende oder rassistische Posts wie Kommentare veröffentlicht. Auch absichtliche “Fehlleitungen” (wie beispielsweise Ratschläge auf Fragen, die zu einem unerwünschten Ergebnis führen) sind ein beliebtes Stilmittel.
Konstruktive Diskussion wird nicht zugelassen. Kommunikation ist unerwünscht.
Manche Exemplare ergänzen ihre Aussagen durch “lol” oder “lulz”, um zu betonen, dass das alles ja nur ein “großer Spaß” sei und doch “nicht alles so ernst” genommen werden sollte.
Dass die Äußerungen keinesfalls lustig, sondern verletzend sein können und manche Themen durchaus ernst sind, interessiert den Troll nicht oder ist ihm bewusst, aber kümmert ihn nicht.